Frankreich - Mon amour

FRANKREICH - MON AMOUR

WANN FING SIE AN - MEINE FRANKREICH-LIEBE?

 

 

In der 7. Klasse: Meine Französisch-Lehrerin war auch meine Handarbeitslehrerin - sie konnte stricken und sticken, aber kaum Französisch. Und ich, ich konnte nicht stricken und sticken, aber wollte von der ersten Stunde an Französisch können, so schön fand ich den Klang der Sprache damals im Sprachlabor (sehr angesagt zum Sprachen lernen in deutschen Schulen in den 70ern).

 

Und somit nahm ich auf eigenen Wunsch mit 14 1/2 meinen ersten Französisch-unterricht - privat bei einer Französin, die gerade mit ihrem deutschen Mann und ihren kleinen Kindern in unsere Nähe gezogen war. Zu Hause bei ihr bot sie mir immer englischen Tee (…) an und ich lernte wissbegierig mein erstes Französisch. 

 

Nach Schule und Ausbildung wollte ich „was mit Sprachen“ machen, also mit französischer Sprache. Da mich längst große Reiselust gepackt hatte und ich bereits mehrere Reisen nach Frankreich (schon damals gerne per Rad) unternommen hatte, fand ich eine Kombination aus beidem in Form eines Touristik-Studiums sehr passend, in den 80er Jahren noch ein sehr neuer Studiengang. 

 

 

 

In den Studienjahren war ich so oft in Frankreich, hatte so viele Kontakte dort und natürlich auch mehr als eine Liebelei …, dass meine Eltern sicher davon ausgingen, dass es mich nach dem Studium dorthin verschlagen würde. Sehr genossen habe ich ein 6monatiges Praktikum in der Touristikbranche in Montpellier. Selbst meine Diplomarbeit hatte ein französisches Thema und ich konnte sie im Auftrag der Französischen Zentrale für Tourismus erstellen, was wiederum mit Reisen verbunden war.

 

 

Es kam dann aber anders. Frankreich spielte dennoch weiterhin eine große Rolle: Rad-Reiseleitung im Elsass und in der Provence vom damaligen Wohnort Straßburg aus, später Ferienhausbewertung an der französischen Atlantikküste für einen deutschen Ferienhausanbieter und eine längere Auszeit in den französischen Übersee-Départements Guadeloupe und Martinique. 

 

Dann lag meine Frankreich-Liebe erst mal etwas "auf Eis“: Meine Liebe konzentrierte sich über diverse Jahre in erster Linie auf unsere beiden Söhne und unser turbulentes Familienleben. Immerhin fuhren wir mindestens ein Mal im Jahr nach Frankreich in den Urlaub; zumeist in die Provence, die es mir mit ihren mittelalterlichen, geschichts-trächtigen Städtchen, mit ihrer Küche und diesem ganz besonderen Licht besonders angetan hat. Mit den Jahren merkte ich leider, wie sich meine zuvor sehr guten Sprach-kenntnisse mehr und mehr verflüchtigten. Glücklicherweise ergab es sich dann vor ca. 5 Jahren, dass ich in der schon lange bestehenden deutsch-französischen Partner-schaft unseres kleinen Ortes aktiv werden konnte und inzwischen sogar den Vorstand leite - Grund genug, endlich wieder was für meine Französisch-Kenntnisse zu tun: Wie mit 14 1/2 gehe ich wieder wöchentlich zum Unterricht - privat bei einer Französin, nur dieses Mal ohne englischen Tee.

 

 

Durch mein Leben zieht sich bis heute ein „blau-weiß-roter Faden“: Seit damals stelle ich mir schlicht immer vor, später - wieder und endlich - in Frankreich zu leben. Nun da wir dem Rentenalter näher kommen und mein Mann meine Leidenschaft zu einem großen Teil mit mir teilt (welch’ Glück!), habe ich meinen Sehnsuchtsort sogar schon gefunden: Villeneuve-les-Avignon - Wohnstätte der Kardinäle des päpstlichen Hofes von Avignon, malerisch an der rechten Rhôneseite gelegen - ein kleiner, ruhiger Ort mit sehr viel Charme und sehr viel Geschichte. 

 

Dieser Artikel erscheint auch auf der sehr informativen Seite "Mein Frankreich" von Hilke Maunder: www.meinfrankreich.com!

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